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November 5, 2025

Agri‑PV mit Trackersteuerung: Landwirtschaft und Solarertrag erfolgreich im Einklang

Agri‑PV-mit-Trackersteuerung

Die Agri-Photovoltaik macht mit einem Algorithmus für moderne Tracker-Systemen einen technologischen Sprung nach vorne. Durch die präzise Steuerung der Modulstellung lassen sich optimale Bedingungen für Pflanzenanbau und Solarstromerzeugung gleichzeitig schaffen. Die Technik der Forscher des Fraunhofer ISE eröffnet neue Potenziale zur gleichzeitigen Steigerung von Agrar- und Energieerträgen.

Neue Technik für doppelte Flächennutzung

Die Verbindung von Landwirtschaft und Solarstromproduktion erlebt derzeit einen technischen Sprung: Moderne Nachführ‑ oder Tracker‑Systeme in Agri‑Photovoltaik‑Anlagen ermöglichen eine präzise Steuerung der Modulstellung und schaffen damit optimale Bedingungen sowohl für den Pflanz‑ oder Anbaubetrieb als auch für die Stromerzeugung.

Das Fraunhofer ISE bestätigt den Mehrwert dieser Technologie: Durch intelligente Steuerung lassen sich Beschattung, Lichtverfügbarkeit und Bodenfeuchte gezielt regulieren – je nach Kultur und Wetterlage. Erste Studien zeigen, dass Tracker-gesteuerte Agri-PV-Anlagen die landwirtschaftlichen Erträge erhalten oder sogar steigern können, während gleichzeitig eine hohe Solarstromproduktion erzielt wird. Dieses Zusammenspiel aus Präzisionslandwirtschaft und Energiegewinnung gilt als vielversprechender Ansatz für eine nachhaltige Flächennutzung.

„Die Trackersteuerung macht die doppelte Nutzung von Flächen erst rechenschaftsfähig – wir sehen eine echte Win‑Win‑Situation für Landwirtschaft und Solarstromproduktion“, so ein Projektleiter der Forschungsanstalt.

Technik und Funktion im Überblick

Traditionell werden Photovoltaikmodule auf landwirtschaftlichen Flächen starr montiert, was zu Verschattung, eingeschränkter Nutzung der Fläche oder Erntebeschränkungen führen kann. Mit einem Tracker‑System hingegen bewegen sich die Modulreihen entlang der Sonne nach. Das erfolgt typischerweise über eine Achse (Single‑Axis) oder in komplexeren Systemen über zwei Achsen.

Die Steuerung kann so ausgerichtet werden, dass die Module weder die landwirtschaftliche Bewirtschaftung behindern noch den Ertrag der Pflanzenkulturen beeinträchtigen. Sensorik, KI und Wetterdaten spielen dabei eine zunehmende Rolle.

Warum Trackersysteme die Agri‑PV voranbringen

Moderne Nachführsysteme passen den Neigungswinkel der Solarmodule automatisch an den Sonnenstand an. So verbessern sie sowohl die Stromerzeugung als auch die landwirtschaftlichen Bedingungen. Durch gezielte Steuerung lassen sich Lichtverhältnisse, Bodenfeuchte und Temperatur für Pflanzen optimieren. Das macht Agri-PV mit Tracker-Technologie zu einem Schlüsselmodell für die nachhaltige Doppelnutzung landwirtschaftlicher Flächen.

Die Vorteile der Tracker‑Technologie in der Agrar‑PV sind umfassend:

  • Höherer Solarertrag
  • Optimierte Pflanzenbedingungen
  • Effizientere Flächennutzung
  • Wirtschaftliche Synergien

Agri‑PV mit Trackersteuerung – Vorteile für Landwirtschaft und Umwelt

Diese Technik eröffnet neue Optionen für Betriebe. Denn nun muss eine landwirtschaftliche Fläche nicht zwangsläufig ausschließlich zur Nahrungsmittel- oder Futterproduktion genutzt werden. Sie kann zugleich sauberen Strom liefern, und dazu einen Zusatznutzen, der weit über den Solarertrag hinausgeht. Durch den Schatten, den die Module bieten, kann Pflanzstress reduziert, Wasserbedarf gesenkt oder können Hitzeschäden abgemildert werden.

Herausforderung: Umsetzung und Rahmenbedingungen

Trotz der klaren Vorteile und technischen Fortschritte steht die Umsetzung von Agri-Photovoltaik mit Trackersystemen vor verschiedenen Herausforderungen. Ein zentrales Problem sind langwierige und uneinheitliche Genehmigungsprozesse, die von Bundesland zu Bundesland stark variieren und zu erheblichen Verzögerungen führen können.

Hinzu kommen hohe technische Investitionen. Die Installation von Trackeranlagen ist komplexer und kostenintensiver als bei starren Systemen, was gerade für kleinere landwirtschaftliche Betriebe ein Hemmnis darstellt. Auch fehlt es bislang an verbindlichen Standards für Technik und Betrieb, was die Planungssicherheit und Integration in bestehende Fördersysteme erschwert.

Schließlich mangelt es an gezielten Marktanreizen, etwa durch spezielle Agri-PV-Förderprogramme oder angepasste Stromvergütungen, um das Potenzial dieser Technologie flächendeckend zu erschließen. Ohne regulatorische Klarheit und wirtschaftliche Unterstützung bleibt trotz vielversprechender Technik der breite Markthochlauf eine Herausforderung.

Chancen für Landwirte und Energieanbieter

Für Landwirte ergeben sich neue Einnahmemodelle: Während der Agrarbetrieb läuft, speist das System Strom ein, was eine stabile zweite Säule darstellt. Betreiber von PV‑Anlagen können attraktive Flächen gewinnen ohne den klassischen Freiflächen-Solarpark‑Konflikt.

Gerade durch die Möglichkeit der Doppelnutzung und damit Renditeverdoppelung ist Agri-PV mit einem Trackingsystem so vielversprechend. Dabei entsteht eine Win-Win-Situation für den Landwirt, der weiterhin seinen Grund kultiviert und für den Energieanbieter, der sinnvoll Flächen ohne Einbußen spart.

Ausblick: Wie sieht die Entwicklung aus?

Damit Agri-PV mit Trackertechnik marktfähig wird, braucht es mehr als nur technologische Reife. Schnellere Genehmigungsverfahren, klare Finanzierungslösungen und verlässliches Monitoring sind Grundvoraussetzungen für den breiten Einsatz.

Ebenso wichtig ist die Aufklärung der Landwirte sowie die Kooperation aller Ebenen – von Kommunen über Forschung bis zur Politik. Nur durch abgestimmtes Handeln kann Agri-PV ihr Potenzial für Landwirtschaft und Energiewende voll entfalten.

Doppelt ernten, doppelt profitieren: Fazit zur Agri‑PV mit Tracker

Mit der Integration von Nachführ‑Technologie in Agri‑Photovoltaik‑Anlagen steht ein Schlüsselelement bereit, das Landwirtschaft und Solarenergie produktiv verbindet. Es geht nicht mehr um ein Entweder-oder. Die neue Technik erlaubt es, Agrarflächen sowohl für Landwirtschaft als auch für die Stromproduktion zu nutzen.

Damit hilft diese Technologie dabei, Flächenkonflikte zu entschärfen, regionale Wertschöpfung zu stärken und den Klimaschutz voranzubringen, ganz ohne Einbußen bei der Nahrungsmittelproduktion. Mit dem neuen Algorithmus für die Steuerung von Agri-PV-Trackern kann eine doppelte Rendite generiert werden, eine ökonomische und eine ökologische.

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