Frankreich hat wie viele andere europäische Länder einen enormen Zubau an Photovoltaikanlagen in den letzten Jahren erlebt. Die Gesamtleistung der installierten Solaranlagen betrug 2008 gerade 81 MWp, im Jahr 2009 stieg diese bereits sprunghaft auf 261 MWp an und erreichte 2010 eine Gesamtleistung von 1025 MWp (vgl. Ministère de L`Écologie). Paris steht kurz davor sein Ziel zu erreichen, bis Ende 2012 über eine Leistung von 1100 MWp zu verfügen. Beschlossen wurde dieses Ziel auf dem von Nicolas Sarkozy angeregten Grenelle de l'Environnement (Umweltgipfel) 2007. Für 2020 nahm sich Frankreich dabei vor, die Marke von 5400 MWp installierter Photovoltaikleistung zu knacken.
Das rasante Wachstum der Branche brachte für Frankreich allerdings einige Probleme mit sich. Angesichts einer Projekt-Pipeline in Höhe von etwa 6000 MW beschloss die Regierung im Dezember 2010, die Förderung für Solarstrom für drei Monate gänzlich auszusetzen. Eine Ausnahme bildeten hier kleine Photovoltaikanlagen mit einer Leistung bis zu 3 kWp (vgl. BMU).
Im März 2011 legte die Regierung dann eine Novellierung der Solarstromförderung vor.
Prinzipiell werden in Frankreich alle Solaranlagen mit einer Leistung von höchstens 12 MWp für einen Zeitraum von zwanzig Jahren gefördert. Die Förderhöhe richtet sich dabei nach Größe der Anlage und Art der Installation.
Seit der Novellierung sieht die Solarstromförderung in Frankreich folgende Tarife vor (vgl. Photovoltaik – Das Magazin):
Ab dem 1. Januar 2012 und dann zu jedem weiteren 1. Januar des Jahres erfolgt nun eine Degression von 10% auf die Fördertarife. Zusätzlich wurde der Zubau der Photovoltaikanlagen durch eine Deckelung begrenzt. Seit 2011 können nur noch 500 MWp pro Jahr ans Netzt gehen.
Neben diesen Neuregelungen stellen auch die enormen bürokratischen Hürden ein Hindernis für den französischen Photovoltaikmarkt dar. Laut dem Magazin „Photovoltaik“ sind die Laufzeiten für Planung, Projektierung und Genehmigung von großen Solarprojekten nirgendwo in Europa so lang wie in Frankreich.