Damit Sie die richtigen Entscheidungen für Ihr Solarinvestment treffen können, müssen Sie die Fakten bewerten. Welche technischen und kaufmännischen Kennzahlen sind aussagekräftig? Hier erfahren Sie, welche Informationen Sie bei der Entscheidungsfindung unterstützen können.
Um mit Ihrer Photovoltaikanlage eine starke Performance zu erzielen, benötigen Sie aussagekräftige Kennzahlen. Mit ihnen können Sie erkennen, ob die technische Performance bereits gut ist oder noch Handlungsbedarf besteht.
Ebenso wird deutlich, ob Sie wirtschaftlich mehr aus der Anlage herausholen können – oder nicht. Es gibt jedoch auch ungeeignete Kennzahlen. Diese werden teilweise von Verkäufern genutzt, um unerfahrene Investoren zu blenden.
Beispielsweise sind Kennzahlen zur jährlichen Verzinsung aus dem Immobilienmarkt nicht auf Photovoltaik übertragbar.
Bei der Auswahl wichtiger Kennzahlen kommt es darauf an, dass sie Vergleichbarkeit herstellen, einem konkreten Zweck dienen, gut verständlich sind sowie auf einfache Weise erhoben und dokumentiert werden können. Kennzahlen sollten immer anlassbezogen verwendet werden. Es ist sinnvoll, dabei den Fokus auf möglichst allgemeingültige und nachvollziehbare Kennzahlen zu legen.
Bei einem Direktinvestment in Photovoltaikanlagen sollten Sie sich auf folgende Bereiche konzentrieren: technische Kennzahlen zu Leistung und Performance sowie finanzielle Kennzahlen zu Kosten, Ertrag, Verschuldung und Rendite. Für den Aufbau ganzer Portfolios helfen zusätzliche Kennzahlen bei der Optimierung, indem Ausreißer nach oben und unten identifiziert werden.
Folgende kaufmännische Kennzahlen sollten Sie kennen:
Je besser Sie die Zusammenhänge zwischen den wichtigsten Solarkennzahlen verstehen, desto besser können Sie Ihr Investment beurteilen, steuern und richtige Entscheidungen treffen.
Folgende technische Kennzahlen sind für Ihr Investment relevant:
Technisch Verantwortliche benötigen für den Betrieb der Photovoltaikanlage weitere Kennzahlen, die jedoch keine Aussagekraft für das Investment selbst haben. Sie lassen oftmals auf den aktuellen technischen Zustand der Photovoltaikanlage schließen und können dem technischen Betriebsführer signalisieren, ob und wo Handlungsbedarf besteht.
Grundsätzlich gilt: Weniger ist mehr! Controlling ist kein Selbstzweck und sollte sich auf die tatsächlichen Erfordernisse fokussieren, damit Aufwand und Nutzen in einem gesunden Verhältnis stehen. Am besten richten Sie den Fokus auf allgemeingültige Zahlen, die sich zweifelsfrei ablesen und auswerten lassen.
Mit den Kennzahlen können Sie Vergleiche anstellen. Für ein solches Benchmarking benötigen Sie Vergleichszahlen. Erfahrene Marktakteure greifen hier auf Kennwerte vieler vergleichbarer Projekte zurück und können daher kompetent beraten. Für die Eigenkapital-Rendite beispielsweise sind sechs Prozent ein guter Richtwert.
Ein Vergleichswert für den spezifischen Ertrag lässt sich anhand des Standortes und der Ausrichtung der Anlage über Wetterkarten (Globaleinstrahlungskarten) errechnen. Hierbei müssen die betrachteten Jahre unterschieden werden: Ist es ein ideales Jahr, ist es das erste volle Betriebsjahr oder ein historischer Durchschnitt?
Erhoben werden können technische Kennzahlen händisch über die Stromabrechnungen oder digital aus Datenloggern und Monitoring-Systemen. Indem Sie prognostizierte Sollwerte (Planwerte) Ihrer Photovoltaikanlage oder Werte von vergleichbaren Photovoltaikanlagen mit Ihren tatsächlichen Ist- Werten (tatsächlichen Werten) vergleichen, erfahren Sie, wie gut die technische Performance ist.
Kaufmännisch relevante Werte können Sie durch Investitionsrechnungen und Ertragsrechnungen ermitteln. Für die Analyse können Sie sich selbst Excel-Tabellen anlegen oder entsprechende Tools nutzen.
In sogenannten Solar Asset Management Lösungen wurden die wichtigsten Kennzahlen samt ihren Formeln bereits zusammengetragen. So können Sie einfacher datengetriebene Entscheidungen treffen, durch die Sie mit höherer Sicherheit von Ihrem Solarinvestment auch das erhalten, was Sie erwarten und was Ihnen versprochen worden ist.
Anhand der folgenden Beispiele sehen Sie, welche Aussagekraft die wichtigsten Kennzahlen eines Solarinvestments für den Betrieb Ihrer Photovoltaikanlage haben:
Wie können Sie eine hohe Eigenkapital-Rendite erwirtschaften? Aufschluss darüber geben die wesentlichen Treiber der Eigenkapital-Rendite von Photovoltaikanlagen.
Auf der Kostenseite
Auf der Ertragsseite
Durch die Optimierung des Betriebs, der Finanzierung und der laufenden Kosten kann die Eigenkapital-Rendite auch bei bereits laufenden Projekten gesteigert werden.
Dieser Artikel wurde in unserem Betreiberleitfaden veröffentlicht. Alle weiteren Artikel und Informationen zum Betrieb von gewerblichen PV-Anlagen finden Sie unter: Milk the Sun – PV-Betreiberleitfaden.