
Fraunhofer ISE zeigt, dass die direkte Einspeisung auf Mittelspannungsebene Solarparks deutlich günstiger und effizienter macht. Durch weniger Transformationsstufen sinken Investitions- und Betriebskosten, Projekte lassen sich schneller realisieren und große Anlagen können leichter in bestehende Netze eingebunden werden. Konkret heißt das, Mittelspannung senkt Kosten!
Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat in einer aktuellen Analyse untersucht, welche Vorteile die direkte Einspeisung auf Mittelspannungsebene für große Photovoltaikprojekte bietet. Die Ergebnisse zeigen, dass Solarparks durch den Einsatz von Mittelspannung deutlich effizienter geplant und betrieben werden können. Projektentwickler gewinnen mehr wirtschaftlichen Spielraum, weil sich technische Infrastruktur schlanker gestalten lässt und Netzanschlüsse einfacher ausfallen. Die Untersuchung ordnet diesen Ansatz als wichtigen Schritt für die zukünftige Entwicklung wachsender Solarparkstrukturen ein.
Klassische Freiflächenanlagen arbeiten häufig auf Niederspannung und benötigen deshalb viele einzelne Wechselrichter, umfangreiche Verkabelung und zusätzliche Transformatoren. Das Fraunhofer ISE zeigt, dass genau diese Komponenten wesentliche Kosten verursachen. Mittelspannung reduziert diese Elemente, weil weniger Transformationsstufen nötig sind, geringere Leitungsverluste auftreten und die gesamte elektrische Architektur schlanker ausfällt. Dadurch sinken sowohl Investitionskosten als auch laufende Aufwendungen über die gesamte Projektlaufzeit hinweg.
Dr. Markus Schäfer, Experte für PV-Systemtechnik am Fraunhofer ISE, erklärt die Ergebnisse so:
„Viele Kosten entstehen nicht auf dem Solarfeld selbst, sondern entlang der elektrischen Infrastruktur. Durch die direkte Einspeisung im Mittelspannungsbereich lassen sich Transformatoren, Verkabelung und Netzschutztechnik optimieren. Das senkt Investitionskosten und verbessert den Betrieb zugleich.“
Die Untersuchung zeigt, dass insbesondere große Solarparks über 20 Megawatt deutliche Kostenvorteile erzielen, wenn sie auf Mittelspannung ausgelegt werden. Projektdauer und Genehmigungen können schneller voranschreiten, weil der Anschluss an bestehende Infrastruktur leichter gelingt. Mittelspannung sorgt außerdem für geringere Verluste und verbessert die Leistungsfähigkeit über die gesamte Lebensdauer. Für Finanzierer ergeben sich Vorteile, weil Projekte mit stabileren technischen Parametern und geringeren Risiken verbunden sind.
Darüber hinaus profitieren Betreiber von einer höheren Betriebssicherheit und planbaren Erträgen, da Mittelspannungssysteme eine robustere elektrische Architektur ermöglichen. Weniger Komponenten bedeuten geringere Ausfallwahrscheinlichkeit und niedrigere Wartungskosten. Gleichzeitig erleichtern klare technische Standards die Bewertung durch Banken und Investoren, was die Finanzierung großer Solarparks zusätzlich vereinfacht.
Mit zunehmendem Solarausbau in Deutschland steigen Flächenbedarf und Projektgröße stetig. Solarparks werden größer, komplexer und stärker in regionale Netze eingebunden. Mittelspannungslösungen können diese Entwicklung maßgeblich unterstützen, weil sie Netzbetreibern die Integration großer Strommengen erleichtern und gleichzeitig den wirtschaftlichen Betrieb der Anlagen verbessern. Die Technik passt damit ideal zur Strategie vieler Entwickler, die immer stärker auf optimierte und kosteneffiziente Systemarchitekturen setzen.
Dr. Schäfer beschreibt diesen Trend so:
„Mit jedem weiteren Gigawatt Photovoltaik wächst der Bedarf an effizienter Netzanbindung. Mittelspannung erlaubt eine deutlich bessere Integration großer Anlagen und macht Solarparks insgesamt wirtschaftlicher. Das stärkt die Energieinfrastruktur langfristig.“
Die Analyse des Fraunhofer ISE zeigt klar, dass Mittelspannung für große Solarparks immer mehr zur bevorzugten Lösung wird. Sie senkt Kosten, vereinfacht die Projektabwicklung und verbessert die Anbindung an das Stromnetz. Für den künftigen PV-Ausbau entsteht damit ein technischer und wirtschaftlicher Vorteil, der sich zunehmend durchsetzt.
Im Zusammenspiel mit wachsender Anlagengröße, höheren Leistungsanforderungen und engeren Netzkapazitäten gewinnt dieser Ansatz weiter an Bedeutung. Entwickler, Investoren und Netzbetreiber erhalten eine stabile Grundlage, um Projekte schneller umzusetzen und langfristig zuverlässiger zu betreiben. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Mittelspannung in den kommenden Jahren zum festen Standard neuer Solarparks wird.