
Photovoltaik bietet eine große Bandbreite an Möglichkeiten, wenn es heißt: Strom selbst erzeugen. Sie ist gut etabliert und hilft Haushalten wie Unternehmen, den Strombedarf zuverlässig selbst zu decken oder Solarenergie zu vermarkten.
Es gibt viele Ansätze, eigenen Strom zu erzeugen. In der Praxis bleibt Photovoltaik jedoch die Lösung, die fast überall funktioniert. Andere Technologien wie Wasserkraft, Windkraft oder Blockheizkraftwerke scheitern im Alltag meist an fehlendem Platz, ungünstigen Standortbedingungen oder hohen Genehmigungs- und Investitionshürden.
Photovoltaik dagegen lässt sich auf den meisten Wohn- und Gewerbeflächen umsetzen. Sie ist technisch überschaubar, gut planbar und wirtschaftlich attraktiv. Mit einer passenden Anlage können sowohl Privathaushalte als auch Unternehmen ihren Strombedarf zum Teil oder vollständig selbst decken – zuverlässig und mit kalkulierbaren Kosten.
Darüber hinaus eröffnen sich auf dem Strommarkt renditestarke Vermarktungsmöglichkeiten, die zudem langfristige Sicherheiten bieten.
Photovoltaikanlagen bestehen aus Solarmodulen, die Sonnenlicht direkt in elektrische Energie umwandeln. Die Module haben keine beweglichen Teile und arbeiten über Jahrzehnte zuverlässig. Dadurch sind sie nahezu wartungsarm und sehr langlebig.
Die Anlage kann flexibel auf Dächern, Fassaden, Garagen, Carports oder geeigneten Freiflächen installiert werden. Trifft Sonnenlicht auf die Solarzellen, entsteht Gleichstrom (DC). Dieser wird in einem Wechselrichter in haushalts- oder gewerbetauglichen Wechselstrom (AC) umgewandelt. Der Strom kann direkt vor Ort verbraucht, in Batteriespeichern zwischengespeichert oder ins öffentliche Netz eingespeist werden.
Bevor Sie eine eigene Photovoltaikanlage installieren lassen, ist es sinnvoll, die wichtigsten Schritte und Entscheidungen im Überblick zu kennen. So behalten Sie den roten Faden von der ersten Idee bis zur fertigen Anlage.
Eine Photovoltaikanlage wirkt sich nicht nur auf die Stromrechnung aus, sondern auch auf Ihre Unabhängigkeit und Ihre persönliche Energiewende. Die wichtigsten Vorteile lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Für Unternehmen bietet Photovoltaik besonders große Chancen. Gewerbedächer, Produktionshallen, Logistikzentren oder Parkflächen mit Überdachung verfügen oft über große, meist ungenutzte Flächen. Diese können genutzt werden, um einen relevanten Teil des Strombedarfs selbst zu erzeugen.
Je nach Branche und Lastprofil kann der Eigenverbrauchsanteil sehr hoch sein, weil viele Betriebe tagsüber – also genau dann, wenn die Sonne scheint – ihren höchsten Strombedarf haben. So lassen sich die betrieblichen Energiekosten nachhaltig senken, was die Wettbewerbsfähigkeit stärkt.
Bevor Sie als Unternehmen investieren, sollten Sie einige gewerbespezifische Punkte im Blick behalten. Die folgenden Aspekte helfen bei der Orientierung:
Neben der klassischen Eigenversorgung können Sie eine Photovoltaikanlage so planen, dass der gesamte erzeugte Strom ins öffentliche Netz eingespeist und vermarktet wird. Diese sogenannte Volleinspeisung ist vor allem dann attraktiv, wenn Ihr eigener Strombedarf gering ist oder wenn Sie über große Dach- oder Freiflächen verfügen, die sich als reine Erzeugungsflächen nutzen lassen.
Ob sich Volleinspeisung lohnt, hängt von Ihren Flächen, Ihrem Eigenverbrauch und Ihrer Investitionsstrategie ab. Typische Gründe, die für eine vollständige Vermarktung des Solarstroms sprechen, sind:
Für gewerbliche Anlagen spielt die Wahl des Vermarktungsmodells eine große Rolle, weil sie den wirtschaftlichen Erfolg direkt beeinflusst. Je nach Größe der Anlage, dem geplanten Ertrag und Ihrer Risikobereitschaft können unterschiedliche Wege sinnvoll sein.
Einige Modelle setzen auf einfache, feste Vergütungssätze, andere orientieren sich am Marktpreis oder basieren auf langfristigen Verträgen mit festen Abnehmern. Dadurch ergeben sich verschiedene Chancen, aber auch unterschiedliche Anforderungen an Technik, Planung und Vertragssicherheit.
Hier auf einen Blick, die Vermarktungsmöglichkeiten bei Volleinspeisung:
Die klassische Variante ist die Einspeisevergütung. Hier speisen Sie den Strom ins öffentliche Netz ein und erhalten pro Kilowattstunde einen festgelegten Vergütungssatz. Dieses Modell ist einfach, gut kalkulierbar und eignet sich besonders für kleinere und mittelgroße Anlagen. Bei sehr großen Anlagen kann es jedoch wirtschaftlich interessanter sein, andere Vermarktungsformen zu prüfen.
Ab einer bestimmten Anlagenleistung ist die Direktvermarktung häufig verpflichtend. Dabei wird der erzeugte Strom nicht zu einem fixen Tarif vergütet, sondern direkt an einen Stromhändler oder Direktvermarkter verkauft. Der erzielte Preis orientiert sich am Strommarkt. Ein Direktvermarkter übernimmt in der Regel Prognosen, Abrechnung und die eigentliche Vermarktung, sodass der organisatorische Aufwand für Anlagenbetreiber überschaubar bleibt.
Der Vorteil: Je nach Marktlage können höhere Erlöse erzielt werden als bei einer festen Einspeisevergütung. Der Nachteil: Es besteht ein höheres Preisrisiko, da die Strompreise schwanken. Für viele gewerbliche Anlagen lohnt sich die Direktvermarktung trotzdem, insbesondere bei großen Leistungen und guten Einstrahlungsbedingungen.
Power Purchase Agreements, kurz PPAs, sind langfristige Stromlieferverträge zwischen dem Anlagenbetreiber und einem Abnehmer, häufig einem Industrieunternehmen oder einem Energieversorger. In einem PPA werden Preis, Laufzeit, Abnahmemengen und weitere Rahmenbedingungen vertraglich festgelegt.
PPAs bieten mehrere Vorteile: Sie schaffen planbare Einnahmen über viele Jahre, reduzieren das Risiko schwankender Marktpreise und erleichtern die Finanzierung großer Anlagen, da Banken langfristig gesicherte Erträge positiv bewerten. Für größere Gewerbedächer und insbesondere für Freiflächenanlagen sind PPAs heute ein zentrales Instrument der Vermarktung.
Freiflächenanlagen ermöglichen es, deutlich größere Photovoltaikleistungen zu installieren als auf Dachflächen. Sie eignen sich daher besonders für Unternehmen, Kommunen oder Investoren, die Solarstrom im großen Stil erzeugen und vermarkten möchten.
Typische Standorte sind ungenutzte Industrieflächen, ehemalige Deponien, Randflächen entlang von Verkehrswegen oder landwirtschaftlich schwächer nutzbare Flächen. Durch eine optimale Ausrichtung und Neigung können sehr hohe Jahreserträge erzielt werden.
Wann Freiflächen sinnvoll sind:
Was ist bei Freiflächen zu beachten:
Unabhängig davon, ob Eigenverbrauch, Volleinspeisung oder eine Mischform das Ziel ist, beginnt ein solides PV-Projekt immer mit einer strukturierten Planung. Sie schafft Klarheit über Wirtschaftlichkeit, Technik und langfristige Betriebsanforderungen und verhindert teure Fehlentscheidungen bereits in der frühen Phase. Entscheidend ist, dass Standort, Verbrauchsprofil, Förderbedingungen und Einspeiseregeln von Anfang an zusammen betrachtet werden. Je besser diese Grundlagen aufeinander abgestimmt sind, desto stärker wirkt das Projekt später wirtschaftlich.
Die folgenden Punkte helfen bei der Entscheidungsfindung:
Photovoltaik ist in den meisten Fällen der einfachste und flexibelste Weg, Strom selbst zu erzeugen. Das gilt sowohl für private Haushalte als auch für Gewerbe und kommerzielle Betreiber. Gut geplante Anlage können Energiekosten langfristig senken, die Unabhängigkeit vom Strommarkt erhöhen und produktiv zur Energiewende beitragen.
Neben dem Eigenverbrauch kann Strom vollständig eingespeist oder unternehmerisch mit größeren Dach- oder Freiflächen zur Direktvermarktung oder als PPA genutzt werden: Entscheidend ist ein klares Konzept, das zu den individuellen Zielen, den Flächen und dem Budget passt. Wer Strom selbst erzeugt, gewinnt nicht nur mehr Kontrolle über seine Energie, sondern schafft sich auch eine solide Basis für die zukünftige Entwicklung von Preisen und Technologien.